Keypoints

  • Naturnahe Fließgewässer und ihre Auen leisten einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung.
  • Revitalisierungsmaßnahmen unterstützen Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Retentionsflächen bzw. –räume.
  • Die Rückgewinnung von Auen und Rückhalteflächen erfordert ein flexibles Bodenmanagement.

Herausforderungen

Feuchtgebiete (Fließgewässer, Moore, Seen) spielen einewichtige Rolle bei der Wasserspeicherung. Sie speisen sich aus Oberflächenwasser, oberflächennahem Grundwasser, der Bodenfeuchte bzw. einer Kombination aus allen drei Zuflüssen. Aus diesem Grund reagieren diese Speicher häufig sensitiv und direkt auf Änderungen hydrologisch-meteorologischer Komponenten (Niederschlag, Temperatur) und sind oft konkurrierenden (meist anthropogenen) Nutzungsinteressen ausgesetzt.

Naturnaher Gewässerlauf

Maßnahmen der Renaturierung und vollständigen Wiederherstellung von Moorflächen oder die Revitalisierung von Kleingewässern und Gräben bieten großes Potenzial, den Wasserrückhalt bzw. die Wasserspeicherung in der Landschaft zu erhöhen und zu stabilisieren. Durch die Verbesserung des Gewässerzustandes können Oberflächengewässer so weit wie möglich zurückgehalten und die Auswirkungen der Starkregenereignisse gemildert werden. Die Wiederbelebung des Netzwerkes ehemaliger Flussläufe und Nebenarme trägt in den angrenzenden Auenbereichen zur Wiederherstellung der natürlichen Schwankungen von Hoch- und Niedrigwasser bei. Als positive Folge steigt auch der Grundwasserspiegel an. Dadurch kann der Einfluss sommerlicher Trockenzeiten auf angrenzende Grundwasserleiter, Böden, Vegetation, aber auch die Landwirtschaft verringert werden. Voraussetzung dafür bildet ein flexibles Bodenmanagement, das den erforderlichen Grund und Boden für den Wasserrückhalt oder die Schutzmaßnahme an der richtigen Stelle zur Verfügung stellt.

Konzept/ Methoden

Unter Betrachtung der zentralen Gestaltungselemente der Auensysteme wie hydrologische Dynamik, hydrologische Vernetzung und Wasserdargebot werden somit Bereiche ausgewiesen, die für naturnahe Gewässerentwicklungsprozesse geeignet sind. Nach der Eingrenzung der Problemursachen, werden die Zielvorgaben für den Soll-Zustand festgelegt, die mit der ökologischen und landschaftlichen Bedeutung der Gewässer korrelieren. Anschließend erfolgt die Bestimmung und Bewertung der Revitalisierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung von Synergien mit anderen Maßnahmen oder Planungen sowie von möglichen Konflikten, insbesondere mit anderen Nutzungen.

Biberburg an einem renaturierten Gewässer