Keypoints​

  • Die oberirdischen Wasserspeicher müssen an Klimawandel sowie extreme Wetterlagen gewappnet werden.
  • Niederschlagsüberschüsse können zur Überbrückung langanhaltender Trockenheit genutzt werden.
  • Künstliche Grundwasseranreicherung kann durch die Nutzung der Oberflächengewässer in Kombination mit einem Grundwasserleiter erfolgen.

Motivation

Für den Ausgleich zwischen Zeiträumen mit Wassermangel – mit Austrocknung und verstärktem Hitzestress als Folge – und Starkregenereignissen bedarf es zusätzlicher Speicherräume. Allerdings müssen diese Speicher grundsätzlich anders konzipiert sein als bisher angewendeten Regenrückhalteräume. Eine schnelle Entleerung innerhalb weniger Stunden, ist nicht geeignet, Wasser über längere Trockenphasen vorzuhalten. Vielmehr bedarf es Speicherräume, die über längere Zeiträume speichern. Dabei kommen sowohl technische Bauwerke (z.B. Talsperren, Speicherbecken, Tagebauseen, Polder etc.) als auch natürliche bzw. naturnahe Strukturen (Teiche, Feuchtgebiete, Senken etc.) in Betracht.

Eine weitere und besonders vielversprechendere Methode zur Wasserspeicherung ist die Nutzung eines oberirdischen Reservoirs in Kombination mit einem Grundwasserleiter. Die Wasserspeicherung erfolgt in Mikroreservoiren, verzögert so den schnellen Wasserverlust durch Oberflächenabfluss und erhöht kontinuierlich die Grundwasserneubildung. Für die künstliche Grundwasseranreicherung steht eine Vielzahl an Wasserreservoiren zu Verfügung, wie Oberflächenwasser (Niederschlag, Flusswasser, Seewasser) oder Abwasser, welches ober- oder unterirdisch in den Untergrund filtriert wird.

Konzept/ Methoden

Die oberirdischen Wasserspeicher ermöglichen es, die Niederschlagsüberschüsse aufzufangen, zwischenzuspeichern und bei Wassermangel zu nutzen. Um die Nutzung der wasserwirtschaftlichen Funktionen der oberirdischen Wasserspeicher an die Herausforderungen des Klimawandels besser anpassen zu können, ist die Ermittlung der Potenziale zur Zwischenspeicherung der Starkniederschläge erforderlich. Dazu werden die oberirdischen Wasserspeicher GIS-basiert analysiert und das vorhandene Speichervolumen unter Annahme verschiedener Speicherzustände geschätzt. Durch die Anbindung der Prozesse der Abflussbildung und der Abflusskonzentration wird das tatsächliche Nutzungspotenzial eingeschätzt und bewertet, inwiefern die ermittelten Wasserspeicherpotenziale tatsächlich genutzt werden können, bzw. was auch im Falle des Versagens der Wasserspeicher für Konsequenzen folgen.

Bodenretentionsfilter